schwarz-weiß-rot - die Farben der Salzburger akademischen Burschenschaft Germania

Oft Gefragtes

Eine Verbindung ist ein Zusammenschluss von Studenten/Schülern und ehemaligen Studenten/Schülern einer Hochschule/Höheren Schule. Wir wollen den jungen Studenten eine Basis für ein erfolgreiches Studium bieten und einen Freundeskreis, der ein Leben lang hält. Dies tun wir in den traditionellen Formen unserer Korporation. Es gibt akademische, fachstudentische und pennale Korporationen. Bei allen Verbindungen heißen die endgültig aufgenommenen Mitglieder »Burschen«

Unsere Gemeinschaft besteht aus ganz normalen Studenten von heute, die mitten im Leben stehen. Unsere Alten Herren bewähren sich im Beruf und nehmen Anteil am Leben der noch Studierenden. Dass wir Traditionen aus dem letzten Jahrhundert fortführen, heißt nicht, dass wir auch geistig dort stehengeblieben sind. Wir leben am Puls der Zeit und bilden eine moderne Gemeinschaft des Miteinander.

Ganz klassisch durch eine Empfehlung; heutzutage suchen aber viele Interessenten von sich aus Kontakt zu einer Verbindung. Viele werden durch Freunde, Bekannte und Verwandte auf eine Verbindung aufmerksam oder durch ein Plakat oder einen Info-Stand an der Uni/Schule. Du kannst anrufen, einen Brief schreiben, eine E-Mail schicken, oder vorbeikommen. – Das ist ziemlich egal.

Man muss männlicher Student sein. Im Übrigen stellen die Verbindungen besondere Anforderungen an die Ehrenhaftigkeit ihrer Mitglieder. Wenn jemand vorbestraft ist oder aus einer mit einer Ehrenordnung ausgestatteten Vereinigung unehrenhaft ausgeschieden ist, dann ist das ein Hindernis.

Nein, wir nehmen nicht jeden, aber jeder bekommt eine Chance. Die Verbindung schaut sich den Bewerber natürlich ganz genau an; schließlich ist eine Verbindung ein Freundschaftsbund auf Lebenszeit, und da muss sichergestellt sein, dass der Bewerber zu uns passt! Aus der Sicht des Bewerbers gilt natürlich das gleiche. Die Aufnahme geschieht deshalb sozusagen portionsweise.

Nach der Kontaktaufnahme wird der Interessent zunächst ein paar Veranstaltungen der Verbindung besuchen. Wenn er Gefallen am Verbindungsleben findet, wird er um Aufnahme ansuchen. Die Verbindung hat den Interessenten bis dahin bereits etwas kennengelernt und wird beschließen ihn aufzunehmen, wenn Sie den Bewerber für geeignet hält. Danach erfolgt die vorläufige Aufnahme als sog. »Fuchs«. Der Fuchs trägt ein zweifarbiges Band. Die Fuchsenzeit ist wiederum eine Phase, in der beide Seiten überprüfen können, ob sie zueinander passen. Nach der ersten Mensur und weiteren Auflagen, vor allem einer Burschenprüfung, wird der Kandidat feierlich endgültig aufgenommen, die sog. Burschung. Er ist nun nicht mehr Fuchs, sondern Bursch, und damit Vollmitglied, ausgestattet mit allen Rechten und Pflichten.

Ein Fuchs kann das Band jederzeit ohne Angabe von Gründen wieder niederlegen. Im Rahmen der endgültigen Aufnahme, der Burschung, wird jedoch ein Eid abgelegt, der immer auch die lebenslange Mitgliedschaft zum Inhalt hat. Die Fuchsenzeit hat den Sinn, dass sich ein Interessent über die Tragweite der endgültigen Aufnahme und das Wesen der Verbindung klar wird. Ein Mitglied sollte nach der Burschung aus seiner Verbindung jedenfalls nicht ohne wirklich zwingenden Grund austreten. Andererseits ist eine Verbindung rechtlich gesehen ein Verein wie jeder andere. Die Mitgliedschaft kann selbstverständlich jederzeit beendet werden.

Ein Alter Herr ist ein Mitglied, der sein Studium beendet hat und im Berufsleben steht.

Eigentlich keine. Studentenverbindungen sind per Definition konsequent basisdemokratisch. Die Einteilung in Füchse, Burschen und Alte Herren hat nichts mit Hierarchie zu tun. Die Leitung der Verbindung liegt in den Händen des Convents, der Mitgliederversammlung der studierenden Mitglieder und Alten Herren. Der Vorstand der Verbindung, bestehend aus den drei Chargierten, wird vom Convent gewählt und unterliegt der Kontrolle durch regelmäßige Convente. Selbstverständlich kann er jederzeit abgewählt werden. Der Erstchargierte der Verbindung ist nur Primus inter pares, d. h. Erster unter Gleichen. Im übrigen werden Ämter überwiegend nur für ein Semester, vergeben. Das Rotationsprinzip gab es also bei den Verbindungen schon immer. Sowohl die ständige basisdemokratische Kontrolle durch die Convente als auch das Rotationsprinzip sind offenkundig antihierarchisch.

Kneipen sind eine Mischung aus einer Feierstunde und geselligem Beisammensein. Hierbei sitzen wir auf unserer Bude beieinander und Fröhlichkeit steht im Wechsel mit der Auseinandersetzung mit den Fragen unserer Zeit.

Wir prügeln uns nicht. »Sich schlagen« ist der ältere Ausdruck für »mit jemandem fechten«; er ist im Alltagssprachgebrauch eine noch vorhandene Redewendung wie »Er hat sich gut geschlagen«. Ja, wir müssen unsere Pflichtpartien fechten, aber nachdem wir die Idee des Fechtens kennengelernt haben, haben wir mit dem Eintritt in die Verbindung diese Verpflichtung freiwillig auf uns genommen. Zum Einen wollen wir die weit über 100jährige Tradition unserer Bundesbrüder fortsetzen, zum Anderen stärkt das Fechten uns selbst und unsere Gemeinschaft. Gerade in jüngster Zeit ist zu beobachten, dass viele Bewerber gerade das Fechten fasziniert, und sich deshalb für eine Verbindung interessieren. Das Fechten gehört zum »Mythos Verbindung« untrennbar dazu.

Das Mensurfechten (auch: »studentisches Fechten« oder »akademisches Fechten«) ist ein reines Hiebfechten. Die Fechter stehen sich in einem festen Abstand gegenüber; der Abstand, das ist die Mensur (von lat. »Maß«). Der Ausdruck wurde dann insgesamt auf diese Art des studentischen Fechtkampfs übertragen. Das Einzige, was sich bewegt, ist der Fechtarm, und die Kunst besteht darin, gleichzeitig einen Hieb auszuführen und dabei trotzdem gedeckt zu bleiben. Gefochten wird mit scharfen Waffen nach einem festen Regelwerk, dem Comment.

Da wird Dir sicher jeder etwas anderes erzählen. Niemand zwingt uns zum Fechten auf Mensur – es sei denn unsere eigene, ausdrücklich eingegangene Verpflichtung. Wir meinen aber, dass die Mensur für unsere Korporationen wichtig ist und dass wir nicht darauf verzichten wollen. Die Mensur ist für uns das Ideal des ritterlichen Kampfes mit einem gleichwertigen Gegner. Begriffe wie Sieger oder Verlierer sind der Mensur fremd.

Nein, die oft überbewerteten Narben („Schmisse“) sind nicht gesundheitsbedrohlich, und ziehen auch keinerlei sonstige Folgen nach sich. Unsere Kritiker behaupten gerne das Gegenteil und versuchen mit absurden und völlig an den Haaren herbeigezogenen Geschichten das Gegenteil zu kolportieren. Diese absurden Fantasien werden aber schnell von der gültigen Rechtsprechung entkräftet, da die „Mensur“ nicht als Duell gilt und somit auch nicht verboten ist. Wäre das Fechten gesundheitsbedrohlich, wäre es auch verboten.

Eigentlich nur bei den Nichtschlagenden. Man kann sagen, daß die Mensur absolut unumstritten ist, es ist sogar eher die Tendenz zu sehen, daß wieder mehr Wert aufs Fechten gelegt wird. Die Mitgliederentwicklung bei den schlagenden Verbänden bestätigt diese Beobachtung.

Jenseits triftiger Gründe der Tradition: Weil wir Beziehungskonflikte aus unserer Gemeinschaft heraushalten und eine Rückzugsmöglichkeit in einen Freundeskreis offen halten wollen. Bei Festen allerdings sind wir gerne mit unseren Freundinnen, Frauen und Kindern zu einer großen Familie vereint.

Wir tragen bei offiziellen Anlässen Band und Mütze in den Farben unserer Verbindung. Das Band ist unser gemeinsames Erkennungszeichen und das äußere Symbol unserer starken inneren Verbundenheit. Sie sind die traditionellen Symbole unserer Verbindung seit über 100 Jahren. FARBE TRAGEN HEISST FARBE BEKENNEN!

Bei uns herrscht innerhalb der Verbindung parteipolitische Neutralität. Allerdings erwarten wir, dass sich der Einzelne Gedanken über unseren Staat macht oder sich engagiert. Darüber hinaus verpflichtet die Burschenschaft seine Mitglieder, die freiheitlich-demokratische Grundordnung zu achten und im Rahmen der persönlichen Möglichkeiten und Einstellungen zu verteidigen. Dem einzelnen Mitglied wird dabei jedoch in keiner Weise vorgeschrieben, auf welchem Weg dies zu geschehen hat.

Das würde der eine sofort bejahen, der nächste würde das empört von sich weisen. Wir denken, das liegt daran, dass man unter »konservativ« sehr unterschiedliche Dinge verstehen kann. Vor allem muss man »politisch konservativ« und »konservative Werte« trennen. Die Hamburger Wochenzeitung DIE ZEIT hat einmal 17 Intellektuelle von Böll bis Anders zu diesem Thema befragt, wobei diese sich nahezu ausnahmslos zu konservativen Prinzipien bekannten, wenngleich nur jeder etwas anderes darunter verstand. Wenn es in der Burschenschaft in dieser Hinsicht eine Übereinstimmung gibt, dann kann sich das nur auf konservative Werte beziehen, als da wären: Tradition, Ehrlichkeit, Zuverlässigkeit, Leistung, Verantwortungsgefühl, Ritterlichkeit.

Am 30.April 1988 wurde anläßlich des 105. Stiftungsfestes der Burschenschaft Germania mit der Schützenkompanie Göflan in Südtirol ein Kameradschaftsverhältnis abgeschlossen, in dem es heißt: „Beide Bünde fühlen sich verbunden in kameradschaftlichem Geist, im Kampf für Freiheit und Selbstbestimmung aller Völker und Volksgruppen, und im Bekenntnis zur deutschen Volks- und Kulturgemeinschaft. Im Volk erkennen sie eine von Gott gewollte und geschaffene Einheit über alle politischen und staatlichen Grenzen hinweg. Beide Bünde lehnen die faschistische Doktrin ab, der zufolge erst der Staat das Volk schafft und somit über demselben steht. Sie kämpfen gegen alle Bestrebungen, den deutschen Charakter Österreichs und Südtirols zu verändern und treten für ein vereinigtes Europa freier Völker und Vaterländer ein.“

Am 27. April 1991 wurde anläßlich des 108. Stiftungsfestes der Burschenschaft Germania wird mit der Aktivitas der Akademischen Burschenschaft Markomannia Wien zu Deggendorf, gegründet 1860 in Olmütz, reaktiviert 1985 in Passau, aufgrund jahrelanger freundschaftlicher Beziehungen ein offizielles Freundschaftsverhältnis abgeschlossen. Dieses Verhältnis lebt durch gegenseitige Unterstützung der beiden Bünde und dem engen Kontakt der Mitglieder untereinander.

Wir machen das, weil die Freundschaft und die Gemeinschaft in unserer Verbindung es wert ist, sich dafür zu engagieren und einzusetzen. Für unseren Einsatz bekommen wir viel zurück – unser Freundeskreis ist größer als bei anderen Studenten und vor allen Dingen auch langlebiger. Nach dem Studium gehen wir immer noch gemeinsame Wege, meist ein Leben lang.

Und, nicht ganz unwichtig: Es macht Spaß!

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