Geschichte der Salzburger akademischen Burschenschaft Germania.
1815 begann in Jena die Geschichte der Burschenschaften als revolutionäre Bewegung für die Freiheit und Einheit der deutschen Nation, gegen feudale Kleinstaaterei, für Meinungsfreiheit und Mitbestimmung des Bürgers in der Politik.
Die Burschenschaft Germania, eine seit über 100 Jahren bestehendedemokratische Gemeinschaft von Studierenden und Absolventen der Höheren Technischen Bundeslehranstalt Salzburg und der Hochschulen Salzburgs, wurde 1883 ein Teil dieser Bewegung, die zu einer Vielfalt von Bünden geführt hat, deren sittliche Grundlage im Wahlspruch „Ehre-Freiheit-Vaterland“ zum Ausdruck kommt.
1883 an der damaligen k.k. Staatsgewerbeschule gegründet, überdauerte unsere Burschenschaft verschiedenste politische Systeme und Staatsformen. Zwei Weltkriege haben zahlreiche Opfer aus ihren Reihen gefordert. Die Burschenschaft Germania hat es bis heute übernommen und beibehalten, junge Menschen zur Einordnung in Freiheit zu erziehen. Sie löst diese Aufgabe dadurch, dass die Einzelnen als Glied einer Gemeinschaft freier Bürger im Zusammenleben einander Vorbild sind. So entwickelt der junge Mensch, der sich einer solchen Gemeinschaft anschließt und sich damit in einem freien Entschluss Gesetzen unterordnet, an deren Anwendung und Fortentwicklung er selbst Anteil hat, für sich selbst das Prinzip der Freiheit. Sein Geist und der seiner Brüder vereinigen sich in dem des Bundes, zu dessen unerlässlicher Voraussetzung Freundschaft und Treue gehören. Germania ist eine wehrhafte und farbentragende Gemeinschaft. Sie bekennt sich zum österreichischen Staat sowie zur deutschen Kulturgemeinschaft.
Im Mittelpunkt der Burschenschaft steht die Auseinandersetzung mit Fragen geistiger Art. Als lebenslanger Freundesbund steht die Burschenschaft zu ihren zeitlos gültigen Grundsätzen und sieht ihre Aufgabe in der Heranbildung junger Studierender zu engagierten, vorurteilslosen und ehrlichen Menschen, die bereit sind, in Beruf und Gesellschaft Verantwortung zu tragen. Gegenseitige Hilfe und Unterstützung gehören ebenso dazu, wie studentisches Fechten, fröhliches Beisammensein auf der Bude, zur Ausbildung begleitende Informationsabende, gemeinsame Freizeitveranstaltungen und Reisen.
Ein Konzept, das Aktivität und konstruktives Engagement verlangt, ist für Mitläufer nicht gedacht. Vielleicht suchen aber gerade Sie einen echten Freundeskreis, der mehr will als bloß zu konsumieren. Wenn Sie sich angesprochen fühlen, wenden Sie sich bitte an unsere Kontaktpersonen oder direkt an die Burschenschaft. Sie sind als Gast auf unseren Veranstaltungen herzlich willkommen.
Wir glauben, dass heute das Denken für und mit den Anderen mit echt demokratischen Spielregeln zu üben und zu entwickeln, die Studienzeit für sich selbst optimal zu nützen, sich auf politischer und geistiger Ebene zu entfalten, zu lernen, gesellschaftlich aufzutreten und in freier Rede und Diskussion sicher zu wirken, Sinn und Zweck der burschenschaftlichen Arbeit darstellt, d. h. Persönlichkeitsbildung im Rahmen des Bekenntnisses zur deutschen Volks- und Kulturgemeinschaft.
Wille und Entschlusskraft des Einzelnen fördert nicht nur der körperliche Einsatz auf dem Sportplatz, auf dem Fechtboden und auf Mensur, sondern auch die verantwortliche Übernahme von Ämtern und Pflichten innerhalb des Bundes. Wer als Student durch die aktive Mitgliedschaft in der Burschenschaft hindurchgegangen ist, muss später als Alter Herr bei der Erfüllung aller Aufgaben die an ihn als Staatsbürger herantreten, seinen Mann stehen und im Sinne der burschenschaftlichen Grundsätze wirken können, auf die er sich für ein Leben verpflichtet hat.